Qualitätsstandards
der Jugendheim Marbach gGmbH
Sicherung und Entwicklung der Kernprozesse
Wir überprüfen im Rahmen von festen Arbeitskreisen unsere Kernprozesse regelmäßig dahingehend, ob sie den aktuellen pädagogischen und entwicklungsspezifischen Anforderungen entsprechen.
Zu diesen Kernprozessen zählen der Prozess der Aufnahme, die Eltern- und Familienarbeit, der Umgang mit Krisensituationen, der Ablauf im Rahmen einer Kindeswohlgefährdung, die Rückführung in die Herkunftsfamilie, der Übergang in ein anderes Hilfesetting und die Verselbständigung.
Traumapädagogische Grundsätze –
Ein „sicherer Ort“ für Kinder und Jugendliche
Traumapädagogische Grundsätze bilden eine wichtige Grundlage unserer pädagogischen Arbeit. Das im Rahmen der Traumapädagogik formulierte Menschenbild und die damit zusammenhängenden Grundwerte sind unserer Auffassung nach grundsätzlich auf die pädagogische Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien übertragbar. Der traumapädagogische Ansatz ist geprägt von Respekt, Verständnis und der Bereitschaft zur Beziehung.
Wir nehmen die Kinder und Jugendlichen so an wie sie sind und vermitteln ihnen, dass es gut ist, wie sie sind und würdigen ihre Verhaltensweisen als Überlebensstrategie. Wir streben nach einem pädagogischen Milieu (Stichwort: „sicherer Ort“), das schützend, versorgend, stärkend und fördernd ist, so dass das Vertrauen in die eigene Person sowie die eigenen Fähigkeiten und das Spüren des eigenen Wertes (neu) erlernt werden kann.
Beteiligung und Beschwerdemanagement
Partizipation hat in der Jugendheim Marbach gGmbH einen besonderen Stellenwert, was sich schon in der kollegial organisierten Grundstruktur widerspiegelt.
Daher ist auch die umfassende Beteiligung der Kinder und Jugendlichen in unseren Einrichtungen für uns ein elementares Anliegen und explizit in unserer Struktur verankert. Wir verstehen unser Beteiligungskonzept als Prozess, der als solcher kontinuierlich fortgeschrieben und verändert wird.
Entsprechend unserer pädagogischen Grundhaltungen halten wir für die Kinder, Jugendlichen und Familien altersgerechte Beschwerdemöglichkeiten und für unsere Mitarbeitenden eine Ombudstelle vor.
Supervision, Fort- und Weiterbildung
Jedes Team ist zu regelmäßiger Supervision verpflichtet. Allen Teams stehen für Supervision sowie für Fort- und Weiterbildung jährliche Budgets zur Verfügung. Zur Erweiterung der Kompetenzen im Arbeitsfeld entscheiden die Teams eigenverantwortlich, welche Fort- und Weiterbildungen von den hauptamtlichen pädagogischen Mitarbeitenden besucht werden.
Darüber hinaus finden auf Trägerebene regelmäßig Inhouse-Fortbildungsveranstaltungen zu pädagogischen Fachthemen mit externen Referent*innen statt.
Krisenmanagement
Im Krisenfall erfolgt eine systematische Erweiterung der Beratungs- und Unterstützungskreise. Regelhaft erfolgt zunächst die Information aller pädagogischen Fachkräfte des Teams sowie der Eltern- und Familienberatung und der Geschäftsführung.
Je nach Ausgangslage kann zudem die Unterstützung durch außenstehende Hilfesysteme oder das trägerinterne „Beratungsteam“ in Form einer erweiterten kollegialen Fallberatung in Anspruch genommen werden. Dieses interne Beratungsteam (BT) setzt sich aus pädagogischen Fachkräften mit vielfältigen Qualifikations- und Erfahrungsprofilen (Traumapädagogik, Systemische Beratung, Kinder- u. Jugend-Psychotherapie etc.) zusammen.
Orientierung an der Lebenswelt der Kinder, Jugendlichen und Familien
Unsere Arbeit basiert auf dem Handlungskonzept der lebensweltorientierten Kinder- und Jugendhilfe. Daraus leitet sich für uns die Aufgabe ab, die Lebenswelt der Kinder, Jugendlichen und Familien trotz der gegebenen Schwierigkeiten und Brüche lebbar zu machen, indem wir uns an dem Alltag der Menschen orientieren.
In dieser Logik ist jede Person der*die alleinige Expert*in für seine*ihre Lebenswelt. Wir in unserer pädagogischen Rolle unterstützen die Menschen lediglich bei der Findung des Weges und der Vergrößerung der Chancen im Hinblick auf Verwirklichung und Teilhabe durch die Beeinflussung ihres lebensweltlichen Umfeldes.