Kinderhaus für Mädchen in Niederwald

Das Kinderhaus

Das Kinderhaus Niederwald bietet fünf Mädchen mit allen denkbaren Problemlagen (ausgenommen akute Psychosen und massive Suchtmittelabhängigkeit) ein geschütztes Zuhause. Das Aufnahmealter der Mädchen ist zwischen 6 und 14. Durch die kleine Gruppe gestaltet sich das Zusammenleben intensiv und emotional dicht.

Das Team

Das multiprofessionelle Team arbeitet gleichberechtigt und eigenverantwortlich im Kinderhaus. Die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen können Fort- und Weiterbildungen aus verschiedenen Bereichen in die Arbeit einbeziehen und werden supervisorisch begleitet. Eine Jahrespraktikantin und eine Hauswirtschaftskollegin vervollständigen das Team.

Unser Alltag / Unser Leben / Unsere Arbeit

Unsere Arbeit ist der gemeinsame Alltag in der Gruppe. Dabei gilt unser Hauptaugenmerk dem Aufbau von tragfähigen Beziehungen, die die Grundlage individueller Entwicklungsmöglichkeiten sind. Der gemeinsame Alltag bietet den Mädchen korrigierende Erfahrungen durch soziales Lernen und emotionales Aufgehobensein.

Wir achten und fördern die Individualität jedes Mädchens und sehen sie als Bereicherung unseres Gruppenlebens.

Wir bieten den Mädchen ein Zuhause neben ihrem ursprünglichen Zuhause. Wir achten darauf, dass beide Lebenswelten für die Mädchen lebbar sind, indem wir Verbindung zwischen beiden herstellen und gestalten, z.B. durch gegenseitige Telefonate und Besuche.           

Im Kinderhaus Niederwald können Mädchen in der Gemeinschaft mit Mädchen einen angstfreien Raum finden, in dessen Schutz sie ihr Selbstbewusstsein stärken und Selbstwertgefühl entwickeln können. Hier sind – im Kernteam – ausschließlich Frauen Ansprechpartnerinnen und Begleiterinnen der Mädchen im Alltag.

Unser pädagogisches Konzept stützt sich auf langjährige praktische Erfahrungen und theoretische Auseinandersetzung mit mädchenspezifischen Angeboten in der Jugendhilfe: Wir gehen davon aus,

  • dass Mädchen in ihrer geschlechtlichen Identität geprägt sind von in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen und den daraus resultierenden, aktuell (selbst-) behindernden Konsequenzen auf der Handlungs-, Erlebens- und Gefühlsebene. Dabei handelt es sich nicht ausschließlich um Traumatisierungen im sexuellen Bereich.
  • dass Mädchen sich angenommen fühlen wollen, so wie sie sind. Verhalten, das emanzipatorischen Gesichtspunkten entgegensteht, kann gezeigt, aber auch hinterfragt werden.
  • dass Mädchen aus einer Position der Sicherheit heraus – aus ihrer Biographie zu erklärendes – inadäquates Verhalten zeigen können, es zum Thema machen und mit neuen Verhaltensweisen experimentieren können.
  • dass die Bedeutung der Peergroup für einen Erfahrungsaustausch eine Rolle spielt mit dem Ziel, sich nicht mehr alleine zu fühlen, zu erkennen, dass nicht nur ich verletzende und kränkende Erfahrungen gemacht habe, dass nicht ich schuld bin, dass nicht ich verrückt bin, dass nicht ich die Verantwortung habe und letztendlich, dass nicht ich – durch soziale Isolation – weiterhin Opfer bleiben darf. Dieses soll im alltäglichen Umgang miteinander zum Tragen kommen und nicht beschränkt sein auf zeitlich begrenzte therapeutische Situationen.
  • dass es Mädchen in ihren Existenz- und Entwicklungsbedingungen, unabhängig von ihrem biographischen Hintergrund, nützen kann, in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld nicht auf männliche Bezugspersonen angewiesen zu sein.

Eltern-, Familien- und Herkunftsarbeit

Wir gehen davon aus, dass der Beziehung zwischen Eltern, Familien und Herkunftssystemen und ihren Kindern, die bei uns leben eine ganz besondere Bedeutung zukommt. Für die Weiterentwicklung der Kinder ist es sehr bedeutsam, dass es gelingt, die familiäre Geschichte und Beziehungen zu klären. Um in einem guten Kontakt mit den Eltern, Familien und Herkunftssystemen sein zu können, gibt es bei uns externe Berater*innen, die nicht in den Gruppen arbeiten, sondern primär im Kontakt mit den Eltern, Familien und Herkunftssystemen stehen und sich darum kümmern.

Mehr dazu unter Elternberatung

Qualitätsstandards

Als kollegial organisierte Einrichtung setzten wir uns gemeinsam über Qualitätskriterien auseinander, die für alle unsere Einrichtungen gleichermaßen wichtig und verbindlich sind. Diese finden Sie hier.

Plätze

Das Haus bietet Platz für 5 Mädchen ab 6 Jahren

Lage

  • Dorf bei der Kleinstadt Kirchhain
  • 15 km bis Marburg

Besonderes

reine Mädchengruppe

Rechtsgrundlage

SGB VIII §§ 27, 34, 35a, 41

Ansprechpartnerinnen

Sylvia Ackermann
Hanna Hofmann
Katrin Rode
Julia Völk

Kontakt

Obergasse 30
35274 Kirchhain-Niederwald
Tel.: 06422 / 55 44
Fax.: 06422 / 89 05 74
E-Mail: niederwald(at)jugendheim-marbach.de

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